Schlagwort: Steam Deck

  • Retrogaming, Konsolen-Emulation und wie ich über das Steam Deck wieder zum Zocken fand

    Es gibt diese lange Phase in vieler Leuten Leben, in der Gaming einfach nicht mehr passt. Bei mir war das nach dem Ende meiner WoW-Zeit Mitte der 2000er. Damals zockten wir in unserem Marketingteam, jede Menge kleine Runden nach Feierabend über gut 2 Jahre und dann wurden aus lockeren 3-5 Leute-Runden gigantische Raids mit 20 bis 25 Spieler.innen. Klingt für hardcore WoWler nach Spaß, war es für mich irgendwann aber nicht mehr. Es wurde so sehr zu einem digitalen Kegelclub mit Gruppenzwang, Organisation und Stress, dass ich die Lust am Zocken erstmal verlor und ausserdem passierte jede Menge Leben. Nahezu 15 Jahre lagen mein Controller und die Spiele-Sammlung quasi brach.

    Ich muss dazu sagen, dass ich 1980 mit 6 Jahren, das erste mal vor einer konsole saß – dem Atari VCS 2600 und ein Jahr später lag das gute Stück unter dem Weihnachtsbaum und Spiele haben mich irgendwie immer begleitet.

    Wenn ich heute rückblickend aber auch einiges gut verstehe:

    Ich habe so gut wie nie ein Spiel zu Ende gespielt. Danke ADHS. Nicht. Lange kann ich mich auf kein Spiel konzentrieren, sondern freue mich immer wieder, wenn ein neues Eichhörnchen vorbei gerannt kommt, dem ich mich für eingie Stunden annehmen kann und dann das nächste Game mit neuer Mechanik meine Neugier auf 180 bringt .)

    Enter: Retrogaming

    Doch dann kam der Retro-Virus. Dank Konstantin durfte ich in zwei Retrogaming-Turnieren mitspielen, und obwohl ich keinen Blumenpott gewonnen haeb (Shooter, Eishockey und Rennspiele sind halt mehr so mein Ding – und die standen kaum auf dem Programm), hatte ich ein büschen blut geleckt.

    Aus dem Retro-Turnier entstand dann auch noch eine teils quasi gebaute Konsole http://rook.computer bei der ich ien bisschen von der seitenlinie aus mitwirken darf.

    also wollte ich mal ein paar der retrogames selber zu ahsue ausprobieren und besorgte mir aus den kleinanzeigen eine retro handheld konsole im Gameboy-format (lustigerweise hatte ich nie einen gameboy – für den bin ich quasi schon zu alt gewsen), den TrimUI Brick Das Teil macht nicht nur mir, sondern auch unsrem Kind großen Spaß und war der perfekte Einstieg in die Welt der Retrospiele.

    Parallel probierte ich zwischendurch was Neues: „DREDGE“ auf meinem iPhone. Das ruhige, atmosphärische Spiel zog mich sofort in seinen Bann. Das führte mich wiederum dazu, das alte Android-Handy aus dem Auto zu kramen und mit Emulatoren zu bestücken und plötzlich öffnete sich eine ganz neue Welt. Aus kleinen Retro-Experimenten wurde mehr und mehr Spielbegeisterung.

    dann fiel mir das Steam Deck wieder ein.

    Enno hatte es mich vor knapp zwei Jahren ausprobieren lassen, und danach direkt die Meta Quest VR-Brille. damals hatte ich mich tatsächlich erstmal für die Meta Quest entschieden. Der Grund: Ich wollte, dass mein Kind mit modernen Gaming- und Bewegungserlebnissen aufwächst. Die VR-Brille wurde in den letzten eineinhalb Jahren tatsächlich intensiv genutzt für Sportspiele wie „Thrill of the Fight“ und LesMills Body Combat oder für coole Couchpartys, bei denen eine Person den VR-Teil übernimmt und die anderen am Handy mitspielen. Solche Spiele wie „Acron: Attack of the Squirrels“ (ein witziges Eichhörnchen-Abwehrspiel) sind fantastisch, aber leider gibt es davon viel zu wenige. Wenn ihr hier Geheimtipps habt, immer her damit!

    Doch dann lief mir im Juni über Kleinanzeigen ein richtig guter Deal für das 1TB OLED Steam Deck über den Weg, und ich habe zugeschlagen und seitdem nicht bereut.

    Warum das Steam Deck für mich alternden Gamer so ein Game Changer ist? Zum beispiel deswegen:

    • Günstige Spiele im Sale: Gerade bei Retro- und Indie-Spielen lohnt es sich, auf Steam-Sales zu warten. Da sind manche Games für’n Appel und ’n Ei zu haben ein riesiger Vorteil gegenüber anderen Plattformen.
    • Schnell mal eine Runde zocken: Kein lästiges Hochfahren vom Macbook im Büro oder ewiges Setup, einfach das Steam Deck schnappen und los zocken. Dadurch wird auch die regelmäßigkeit ein bisschen zu spielen, viel größer.
    • Grenzenlose Auswahl: Ob ältere Klassiker, Indie-Perlen oder Emulationen, alles läuft auf einem Gerät. Ich habe einen Steam-Account, der mehr als 20 Jahre alt ist, und da tauchen so viele alte Bekannte wieder auf, die immer noch richtig Laune machen.
    • Kind wird neugierig auf Spieleentwicklung: Während wir zocken, interessiert sich das Kind langsam dafür, wie Spiele eigentlich gemacht werden. Vielleicht setze ich mich doch nochmal an das Thema Programmieren? So kann Gaming auch echtes Lernen sein.
    • Kein Bock auf Switch: Trotz aller Verlockungen habe ich mich bewusst gegen die Nintendo Switch entschieden. Für die Art von Spielen, die ich und mittlerweile wohl auch meine Tochter 😉 bevorzugen, ist das Steam Deck einfach das rundere Paket und die günstigere wahl.

    Die OLED-Version sorgt auch bei der relativ kleinen auflösung von 1280×800 für beeindruckende Bildqualität. Nur wenn man das Deck an einen 4K TV anschließt, kommt es leistungsmäßig schon mal an seine grenzen.

    Wer also auch mal wieder und vor allem mit seinen Kdis in die Gaming-Welt eintauchen möchte, ohne den Stress von Raids oder Online-Spielen oder das unhandliche Setup am PC, dem kann ich nur empfehlen: Simpel anfangen, retro Handhelds ausprobieren und wenn es passt, das Steam Deck entdecken.

    Wenn ihr noch Tipps für Spiele auf Meta Quest oder das Steam Deck braucht, meldet euch gern – ich habe gerade eine menge hyperfokus auf das ausbuddeln der bestmöglichen und abwechslungsreichsten spieleauswahl gesetzt

    ach und:

    Ask me about RooK 🙂 https://www.rook.computer

  • Fit mit Fuffzig: 3 Wochen Bewegungsexplosion im Sommerurlaub – Von Kaffeeentzug, Strongman-Sandbag und Gaming auf dem Steam Deck

    tl;dr:

    Bewegung jeden Tag, Kaffee entwöhnt, Zucker raus – Protein rein, Dopamin über Spiel und Erholung und das ganz ohne Urlaubsorgachaos. Stattdessen Outdoor-Fitness, Wandern, Schwimmbad-Flatrate, Bodyweight-Training, Boxen in der Meta Quest, Strongman-Experimente und ein Ziel: 15 Kilo weniger, mehr Power und weniger Infekte. Let’s go!


    Der Startschuss: Bewegung jeden einzelnen Tag

    Manchmal braucht es keinen fancy Urlaub, um Sommerferien richtig gut zu verbringen. Unsere letzten drei Wochen waren die besten seit langem und das ganz ohne Stress mit Reiseorga, Kofferpacken und „Wohin soll’s gehen?“. Warum? Weil wir uns komplette 3 Wochen auf Bewegung und gesünderen Alltag konzentriert haben. Klar, nicht jeden Tag Berge besteigen oder Marathon laufen, aber eine Mischung aus:

    • Wir waren mindestens jeden 3. Tag beim Bodyweight Training im Outdoor-Fitnesspark auf dem Johannisberg (Squats, Liegestütz, Single Leg Deadlift, Hängen als Vorbereitung auf Klimmzüge, Brustpresse und Zugmaschine, Rudern, laufen, hüpfen, Step-ups und und und)
    • Schwimmen waren wir dank unseres Bielefelder Bäder Abos auch jeden 3. Tag und so langsam kann ich sogar
    • Saunieren etwas abgewinnen. Das möchte ich noch mehr in das Longevity-Regiment einbauen 🙂
    • Wandern waren wir auch recht oft – auch wenn unsere Tochter so langsam keinen Bock mehr hat, wenn es nicht ein paar coole Ziele oder Erlebnisse gibt 🙂 Der Baumwipfelpfad in Bad Driburg mit der Augmented Reality Experience hat die Kids bspw. SEHR begeistert
    • Mobility-Übungen zu Hause – unser morgen-mobility Favorit ist momentan diese Routine von Josh von StrengthSide
    • Meta Quest Boxen mit Les Mills Body Combat – hightech trifft Schweiß und das ist sowohl für mich als auch für das Kind super motivierend 🙂
    • an die alten Kettlebell-Sessions wage ich mich so langsam wieder ran
    • Ganz neu und brutal toll: Strongman Sandbag Training mit 50 lbs – zwei Mal gemacht und schon jetzt Bock auf mehr. Heute aber erstmal Muskelkater 🙂 auch wenn das noch der Babysack ist und ich mir hoffentlich zum Geburtstag die 100 LBS variante schenken kann
    • Rudern und Radfahren mit echtem Antritt, nicht nur gemütliches Dahinrollen – geht übrigens auch mit nem E-Bike, man braucht nur die motivation an den richtigen stellen den Motor auszumachen 😉

    Kurze Nebenbemerkung: Radfahren mit voller Anstrengung ist wie Kaffee für die Beine – nur kälter und ohne Koffein.


    Kaffee adé und warum Salz plötzlich mein bester Freund war

    Direkt zu Beginn der Challenge haben wir Kaffee komplett für uns gestrichen. Entzugserscheinungen? Klar, ein bisschen. ungefähr 3 Tage lang leichte Kopfschmerzen. Aber ein simpler Trick hat dieses mal mächtig geholfen: Morgens ein Elektrolyte Drink mit einem halben Teelöffel Salz. Hydration und Mineralien rein, Abhängigkeit raus. So fängt der Tag besser an als mit dem altbekannten schwarzen Gebräu.

    Auch wenn ich da etwas wehmütig bin – schließlich habe ich mir letztes Jahr erst eine Siebträgermaschine geholt und vorher 10 Jahre Pour-Over-Coffee gemeistert und es macht mir uuuuunglaublich spaß mich in sowas reinzunerden. 

    Dafür habe ich mich aber eben wieder in neue Themen reingehyperfokussiert – wie man das als guter ADHSler eben macht 🙂

    Und Zucker? Fehlanzeige. Den haben wir ebenfalls wieder gestrichen – keine zuckrigen Naschattacken mehr, was sich richtig positiv aufs Wohlbefinden auswirkt, wenn die Sugarcrashed wegbleiben. Ich hatte – auch eine Nebenbedingung des ADHS teilweise Fressattacken jenseits von gut und böse bis hin zur Übelkeit. Und nicht, weil ich Hunger oder Jieper hatte, sondern weil ich die Sensation des draufbeißens auf bestimmte Dinge wie Shortbread zum beispiel wollte.


    Ernährung: Keine Diät, sondern bewusste Wahl

    Intermittierendes Fasten betreibe ich je nach Lust und Laune in drei Modi – das funktioniert für mich besser, als mich auf eine Art festzulegen:

    • 18/6: 18 Stunden Fasten, 6 Stunden Essen
    • OMAD (One Meal a Day): eine Mahlzeit täglich, für die Hardcore-Fans des Fastens (wie meine Liebste zum Beispiel. Die hält das aber deutlich öfter deutlich länger aus als ich. Aber ich kann und mag auch einfach nicht gerne in einer Mahlzeit unheimlich viel essen)
    • MPF (More Protein Fasten): morgens ein Proteinshake, dann fasten bis zur nächsten Mahlzeit, um Muskeln zu pushen und lange satt zu bleiben

    Nach dem Training gibt’s immer eine Portion Kollagen, um Gelenke, Sehnen und Bindegewebe zu stärken – nicht nur die Muskeln zählen!

    Viel proteinreiches Essen sorgt dafür, dass ich satt bleibe und der Jieper nach Snacks sich in Grenzen hält. Das fühlt sich besser an, als ständig kleine Zuckerschübe zu jagen.


    Dopamin: Mehr Spielen, mehr Pausen, mehr Wahrheit

    Wer hätte gedacht, dass Dopamin-Regulierung durch Spielen und bewusste Regenerationszeiten kommt? Spiele fördern mein Belohnungssystem ohne den Stress, den ständiges Scrollen, Multitasking oder Junkfood verursachen.

    Und was die Serien betrifft ich habe mir endlich seit Jahren mal wieder Zeit genommen, einige bewusst zu schauen. Kein nebenbei zocken, chatten oder arbeiten, sondern einfach nur Serien genießen. 

    Meine aktuelle Hitliste:

    • Clarkson’s Farm (lehrreich, herrlich lustig und für jemanden, der seine Sommerurlaube als Kind auf dem Bauernhof verbracht hat, eine tolle Erinnerung – und: England ey, da müssen wir bald mal als Familie hin)
    • Grand Tour (weil Clarkson mit Hammster und Captain Slow auf Reise ist ein tolles Ersatzprogramm, wenn man selber gerade nicht reist)
    • Lost in Space (was für eine großartige Serie! teilweise ein bisschen übertrieben stressig und ständig im Sci-Fi Survival-Struggle, aber zum Kopf frei bekommen super. Dabei habe cih mich auch wieder dran erinnert, dass ich das Schicksal der Familie Robinson damals im Kino auch dreimal geguckt habe – Matt leBlanc als Don West – hammer!)
    • The Mysterious Benedict Society (eine clevere Serie mit unfassbarem Wes Anderson Style)
    • Wednesday (mein heimlicher Favorit und das Kind hatte auch ihren großen Spaß damit – sehr viel mehr als mit tMBS übrigens, da gingen ihr die beiden Jungs zimelich auf den Geist, die scheinbar alles können im gegensatz zu den beiden mädels, die nicht so recht zur geltung kommen oder hart nerven)
    • The Dragon Prince (Boah, Xadia – so eine großartige Serie. Von den gleichen Leuten wie Avatar the last Airbender aber ich würde sagen noch besser, auch wenn sie einige Folgen braucht, um in Schwung zu kommen. Diverse Charatkere, längerer Erzählstrang über Jahre, unglaublich lustige dialoge und eben: Drachen)

    Ziele für die nächsten Monate

    Klar, drei Wochen waren gut, aber ein paar Ziele neheme ich mir für dieses Jahr noch mit:

    • 15 Kilo abnehmen (bisher 1,5 Kilo geschafft)
    • Im Box-Training wieder richtig mitmachen können (momentan würde ich die 75 Minuten vermutlich nur gerade so durchstehen und hätte danach einen Infekt oder Gelenkverletzung)
    • Weniger Infekte einfangen (Schlaf und Regeneration möchte ich noch ernster nehmen)
    • „IWT – Japanese Walking“ in meinen Alltag einbauen, um den Abnehmeffekt zu pushen und vor der Arbeit ohne krasse schwitzen eine effektive UND effziente 30 Minuten einheit einzulegen
    • Sauna 2-3 mal die Woche einbauen
    • bald mal Urlaub mit den Mädels in England machen (wnenn wir so fit sind, dass uns kein Pub und kein FishnChips Laden vom Weg abbringen wird :-D)

    Hach, das waren bewegte Sommerferien ohne Chaos

    Ich glaube, der große Erfolg lag auch darin, dass wir uns den Stress mit großen Ferienreisen und sogar viele der eigentlich geplanten Ausfläge gespart haben. Keine lange Planung, kein ständiges Unterwegssein, dafür jeden Tag Bewegung, gezielte Ernährung und viel Spaß an neuen Mikro-Abenteuern und viel Erholung.

    Diese drei Wochen haben mir gezeigt: Manchmal braucht’s ein einfaches und richtiges Konzept und den Bock, es durchzuziehen und schon wird der Sommer nicht nur fit, sondern auch richtig gut.

    SO. 
    (wenn Ostwestfalen so SO. sagen und sich dabei am besten noch auf die Oberschenkel oder die Tischplatte klatschen, dann gehen sie entweder weg oder bringen Arbeit mit.)

    ich mache nun im grunde beides: Ich gehe und mache mir die Arbeit am Sandbag und ein paar Liegestützen selber 🙂

    Im Herbst will ich endlich wieder fit sein und dann mit über fuffzich auch bleiben :=)

    Bleib stark, spiel hart! 😀