Unser Tierarzt erzählte neulich von seinem Kollegen, der sich besonders für afrikanische Vögel interessiert.
Er kann bei Staren in Deutschland hören, in welchem Teil von Afrika die überwintert haben.
Denn Stare sind großartige Geräuschenachmacher, wie wir von Blacky aus den Drei Fragezeichen wissen 🙂
Und da sie die Geräusche nachmachen, die sie sich bei afrikanischen Vögeln abgehört oder auch: gespotted haben, lassen sie sich ungefähren Regionen zuordnen.
Mind.
Blown.
Neulich beim Tierarzt. Die Vogeltrainerin des Hauses wollte den Welli im Wartezimmer ein bisschen von der ungewohnten Umgebung ablenken und dachte sich:
„Ach komm, arbeiten wir ein bisschen mit dem Klicker durch den Transportkäfig durch“
An sich auch eine gute Idee.
Man sollte sich vorher allerdings mit den ebenfalls im Wartezimmer anwesenden Hundebesitzern abstimmen, inwiefern deren Hund aufs Clickern konditioniert ist.
Das Ergebnis des plötzlichen Pawlow Geräusches führte zu einem Hund, der in unter 1 Sekundenvon 0 auf Hundert in der Leine stand und von der Vogeltrainerin ein Leckerchen erwartete.
Ein Glück, dass da noch ne Leine dazwischen gewesen ist
Seit Silvester sind hier zwei Wellensittiche am Start. Und die Vogeltrainerin des Hauses hat den Dreh schon ziemlich gut raus, den beiden lustige Sachen bei zu bringen.
Am wichtigsten ist das Abrufen, also bei Bedarf hergeflogen kommen. Zum Beispiel um sie aus der Küche raus zu holen, in den Käfig zu schicken oder – was wir mal noch hoffen wollen – falls sie mal nach draußen entwischen, aus einem Baum wieder zu sich rufen zu können. Der ältere kommt schon über ein paar Meter hergeflogen. Die kleine schafft bisher so gute 1,5 Meter und ist noch ein bissken unkonzentriert 🙂
Das Stäbchen ist sozusagen die optische Hilfe für ein Kommando wie „Komm!“.
Der Klicker ist die sofortige Belohnung für den Erfolg.
Und dann kommt die rote Kolbenhirse, die sowas wie Sittichcrack ist 🙂
Aber die Tipps aus dem Birdtricks Budgie Kurs machen sich wirklich bezahlt.
Das tolle ist, dass das Kind dabei auch geduldiges Umgehen mit Tieren lernt und Erfolgserlebnisse dabei hat.
Nachdem uns auffiel, dass die Vogeltrainerin des Hauses die kommenden Monate gar keinen Urlaub haben wird, zogen wir am Morgen des 31.12. noch eben los, um uns einen zweiten Wellensittich im zarten Kükenalter zu holen, damit wir die noch verbleibenden 10 Urlaubstage mit der Eingewöhnung zubringen können.
Was soll sich sagen?
Mit 5 D-Böllern zu jonglieren könnte keine interessantere Silvesterabendbeschäftigung sein.
Mittlerweile ist das kleine ganz gut angekommen, frisst endlich – nachdem der ältere Mitbewohner es vorgemacht hat und rumgeflogen wird auch schon wie wild.
Aufgrund der offensichtlichen Einsamkeitssymptome nach dem Umzug sind wir das Milben- Würmer- und Trichonomaden-Risiko eingegangen und haben die beiden schon vor der Eingangsuntersuchung zusammen geführt.
Drückt uns die Daumen, dass alles glatt geht.
Habe eben festgestellt, dass inklusive mir heute 3 Leute mit ihrem Wellensittich (die sich nicht kennen oder begegnet sind) beim Tierarzt sitzen.
Aber soweit ich weiß mit unterschiedlichen Symptomen
Einen vogelkundlichen Tierarzt (vkTA) zu finden ist allerdings nicht ganz so leicht und daher sind Fahrzeiten von 45-60 Minuten durchaus üblich, mussten wir allerdings auch erst aus Erfahrung lernen.
Unser vkTA hat eben jedenfalls nach kurzer Untersuchung festgestellt, dass unser Welli einen pilzerreger namens Macrorhabdiose früher auch als Megabakterien bekannt.
Das bedeutet für uns auch:
Lernen, den Vogel zu greifen, auf den Rücken zu drehen und mit einer Spritze die Medikamente zu geben.
Man wächst mit seinen Aufgaben. Gutt, dass wir seit 4 Monaten alle möglichen Sachen mitnehmen trainieren. Da scheint es, als betrachte er das auch nur als einen neuen Trick 🙂
