Gestern habe ich bei Nick Milo ein Video über Freewriting gesehen. in einer 5 Minuten Session schreibt man im Stream of Conciousness einfach alles auf, was einem in den Sinn kommt.
Das hat mich echt getroffen wie ein Blitz. natürlich schreibe ich jeden Tag und nicht gerade wenig. Aber meistens das, was geschrieben werden muss. Für den Job, für die Kunden, für private Projekte, für Nachrichten von Freund.innen, auf die ich antworte. Aber nur ganz selten setze ich ich hin und schreibe einfach so drauf los für mich, so wie Konstantin das beispielsweise täglich macht.
Ich brauche immer einen grund. Oder einen Zweck. Oder eine Frage. Oder eben einen Prompt, der mich auf den „ach kuck ma – da fällt dir ja was zu ein“ Gedanken bringt. Und da ich sehr gerne wieder zum daily blogging zurück möchte, probiere ich es jetzt mal mit freewriting.
Die Methode, die Nick beschrieben hat, macht mir das sehr viel einfacher, da ich sowieso schon alles dafür da habe, was ich brauche:
- Obsidian als Schreibtool
- Den Typewriter-im-Zen-Modus, der mir immer nur die Zeile anzeigt, in der ich mich gerade befinde
- und dieses Tool-Verhalten gesynct auf allen Geräten, die Obsidian können. Von Macbooks über iOS und iPads bis zu den Linux-Experimentiergeräten
Aber die Tools sind für die meisten Menschen (ich bin da einfach etwas speziell und sammle verschiedene Schreibmethoden ;-D) gar nicht sooooo wichtig, wie die Vorgehensweise:
- Timer auf 5 Minuten stellen, denn 5 Minuten hat man IMMER im Tag irgendwo mal frei – sogar ich 🙂
- einen Prompt oder eine Frage zum Schreiben aussuchen. Für diesen ersten Versuch ist es Nicks Vorschlag „Was denkst Du über Freewriting“
- und dann einfach ohne etwas zu korrigieren oder lange drüber nachzudenken lostippen und nicht aufhören zu tippen, damit der innere Kritiker im Gehirn damit overruled wird und ich sich nicht einmischen kann.
Boah das macht so einen Spaß und funktioniert richtig gut! ich kann mir gut vorstellen, dass am Ende nochmal nen kreativer Durchbruch entsteht oder etwas Unerwartetes auftaucht, was sich nicht erdenken lässt.
Das Prinzip kennt Ihr vielleicht schon von Julia Camerons Morning Pages. Aaaaaaber: Morning Pages soll man ja von Hand schreiben und auf Papier. Das ist für mich fast schon unerträglich langsam. wo ich mit der Hand vielleicht 15 Wörter pro Minute schreiben kann – was für manche Aufgaben auch gut und richtig ist, ist das viel zu langsam um eben diesen inneren Kritiker im Kopf verstummen zu lassen. Beim mit der Hand schreiben frustriert es mich auch total, das meine Hand gar nicht in der Lage ist, so schnell alles aufs Papier zu bekommen, was mein Kopf gerade denkt. Das geht nur beim Tippen.
Nicht mal diktieren kommt da heran. Auch beim Diktieren funkt mein Gehirn immer und immer wieder dazwischen.
Turns Out:
Diese Methode, die ich mir gebastelt habe funktioniert richitg gut 🙂
Ich werde jetzt mal eine Liste mit [[Freewriting Prompts]] zusammenstellen, so wie ich eine Liste mit Gehen-oder-Duschen-Problemen habe, die ich auf Runden um den Hof oder mit unter die Dusche zum Nachdenken nehme, um auf neue Lösungen zu kommen.
Hach Freewriting.
Tatsächlich fühle ich mich nach der Session richtig gut. Ich habe ja auch direkt etwas erschaffen, bevor der Tag überhaupt gestartet ist.
Danke Nick 🙂
Und die Liste an Prompts ist in knapp 10 Minuten schon auf über 20 Starthilfen angewachsen, mit denen ich die nächsten Freewriting-Sessions anpieksen werde.
**schickt mir gerne eure Writing Prompts an mail@alex-kahl.de oder unten als Kommentar!** 🙂
Jetzt sind nämlich die Mädels auch wach und auf dem Sofa und es ist interessant zu beobachten, wie mein Fokus sooooofooooort! wegknickt 🙂
Hier gehts zu Nicks Video:
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