Ich bin mittlerweile von dem Gewohnheiten / Habit-Kult etwas mehr zu Systemen umgeschwonken, die zu guten, tĂ€glich ausgefĂŒhrten und hilfreichen oder gesunden Handlungen fĂŒhren.
Mein ADHS-Gehirn steht geregelten und immer gleichen AblĂ€ufen eher ablehnend gegenĂŒber, also gehe ich eher den Weg des geringsten Widerstands und mache das, was fĂŒr mich gut funktioniert – was nicht bedeutet, das komfortabelste oder einfachste zu tun. Sondern das, was ich dann auch wirklich mache. Schwer zu erklĂ€ren đ
– tĂ€glich schreiben: Hier Bloggen, Journaling auf Papier, Notizen digital im Obsidian verarbeiten und daraus
– tĂ€glich lernen: TED Talks oder YouTuber schauen, durch die ich was neues lerne
– tĂ€glich direkt nach dem Aufstehen 3-5 Minuten direktes Tageslicht in die Augen bekommen. HeiĂt: am KĂŒchenfenster stehen und durch die BĂ€ume der Sonne beim Aufgehen zuschauen. Das funktioniert aber dank unseres Zeitplans nur in der hellen HĂ€lfte des Jahres
– tĂ€glich etwas fertig stellen, auf das ich stolz bin. Nicht nur um des Machenâs Willen. Das kann ein besondere Text sein. Eine Zeichnung oder etwas gemaltes, Gitarre oder Klavier ĂŒben, aber auch etwas bei der Arbeit, das nicht direkt fĂŒr mich kreativ sein bedeutet, sondern fĂŒr etwas grösseres
– tĂ€glich drauĂen bewegen: Um die Teiche gehen, Fahrrad fahren, Seil springen, laufen, Kettlebell
– tĂ€glich mit Fiktion und Kultur beschĂ€ftigen: Neben all den Fachthemen brauche ich auch fantastischen – mindestens aber ausgedachten Input: Rollenspiele spielen (dank Play by Post und dem RPG-begeisterten Kind fast tĂ€glich), Romane oder Kurzgeschixhten lesen, mal eine Serie gucken (meistens schaffe ich eine halbe Folge, aber immerhin), Hörbuch, Gedichte, you Name it
– tĂ€glich in etwas besser werden: Seit ein paar Wochen werde ich (wieder) besser im Umgang mit WordPress und den Möglichkeiten, das Tool umzubiegen. Sportlich und gesundheitlich besser werden merke ich meist auch recht unmittelbar. Und fotografieren!
– Fotografieren: auch wenn ich nicht tĂ€glich ein besonders tolles Motiv suche, so mache ich mindestens jeden Tag ein Selfie mit Close-up. Da hat mich marcel.io drauf gebracht und gerade sah ich bei ihm drawmatic. Das könnte ein Neues tĂ€gliches System fĂŒrs zeichnen werden đ
– minimalisieren: wir haben immer noch waaaayyyy too much stuff und ich versuche mindestens eine Sache am Tag loszuwerden. Eher mehr Dinge als neu angeschafft werden. Schwer, da dran zu bleiben đ
TĂ€glich grĂŒnen Tee trinken. Das klappt auch unheimlich gut. Dazu schreibe ich nochmal gesondert etwas
TĂ€glich Kohlenhydrate und insbesondere Zucker und industriell verarbeitete Lebensmittel vermeiden.
TĂ€glich MikronĂ€hrstoffe supplementieren geht aktuell wieder etwas zurĂŒck, da wir unsere ernĂ€hrung wieder umgestellt haben und ich daher nicht so viel Magnesium, Omega 3, Vitamin D, Zink und Selen brauche
Fasten bis 12 oder 13 Uhr, sodass ich nach dem Abendessen um 18 Uhr auf gute 18-19 Stunden fasten komme.
Ach ja:
TĂ€glich die SchilddrĂŒsentablette 30 Minuten vor dem Aufstehen nehmen đ
Puh, da kam ja schon ganz gut was zusammen đ und einiges habe ich sicher noch vergessen
Eigentlich diskutiere ich ĂŒber jedes Thema gerne, wenn die GesprĂ€chspartner:innen gut sind und wir beide hinterher einen weiteren Horizont haben. dann ist das Thema fast nebensĂ€chlich.
Die hauptsĂ€chliche VerĂ€nderung war fĂŒr mich aber das iPhone – genauergesagt: Das iPhone zusammen mit einer Datenflatrate, sodass man nicht Angst haben muss, von der monatlichen Rechnung ĂŒberrascht zu werden. Das hatte ich mit der Festnetzrechnung und dem Modem in den Neunzigern schon oft genug.
Mobiles Internet und spontane Nutzung wann und wo auch immer man gerade ist, haben fĂŒr mich am meisten verĂ€ndert.
Zum Positiven wie auch zum Negativen.
Wo das Positive offensichtlich ist, sind die negativen Auswirkungen fĂŒr mich (zumindest manchmal), dass plötzlich jeder ein Sprachrohr hat. FĂŒr diese vollumfĂ€ngliche Demokratisierung des öffentlichen Raums ist die Vernunft noch nicht weit genug entwickelt. Da muss ich gestehen hat mir das Web besser gefallen, als es noch so eine Sache der Nerdvantgarde war.
Es wÀre unfair, das auf eine Person zu fokussieren
Da war meine erste Grundschullehrerin, die meinen SpaĂ am Lernen geweckt hat.
Die Lehrerin im 3. und 4. Jahr, die meine schon sehr speziellen Nischeninteressen ernst genommen hat
Meine Deutschlehrerin in der 5. und 6. die trotz oder wegen ihrer Dunstglocke aus Zigarrenrauch und Schnaps die Grundregeln von Sprache in meinen Kopf bekommen hat, die heute noc da sind und die ich immer auch auf andere Sprachen abstrahieren konnte.
Der Kunstlehrer, der tatsĂ€chlich bildende KĂŒnstler war und sich mit dem Lehreejob nur was dazu verdient hat. Aber dabei in seinen drei Lehrerauftritten zwischen der 5. und 10. Klasseehr fĂŒr mein KunstverstĂ€ndnis gemacht hat, als alle anderen.
Die darauf folgende Deutschlehrerin in der 7. und 8. die mit Hanns Dieter HĂŒsch auf KabarettbĂŒhnen unterwegs war und meine Liebe fĂŒr Sprache und Geschichten geweckt hat.
Der BWL- und Klassen-Lehrer aus der 11.-13. der mir das Denken, das Nachdenken und den Umgang mit Freiheit beigebracht hat. Mit dem ich neulich mal telefoniert habe und der mir erzĂ€hlt hat, wieviel Ărger die damals noch fĂŒr unsere Abithemen (spieltheorie und lean management) bekommen haben. Die aber heute so aktuell sind und in so ziemlich jedem Startup vorkommen.
Der CEO, der meine StÀrken erkannt und gefördert und mich tÀglich herausgefordert hat.
Mein Trainer und mittlerweile auch Freund, der mir nach 45 Jahren viele der Dinge beibringt, gegen die ich mich vorher immer gestÀubt habe.
Meine Eltern, die fĂŒr lange Zeit meine wichtigsten Lehrer waren. Sei es fĂŒr das Leben, wie man mit Lehrenden umgeht, die mir Moral und Arbeitsmoral und unendlich viele andere Sachen beigebracht haben. Auch wenn es oft lange gedauert hat, bis ich sie erkannt habe und einordnen konnte.
Dazu noch ganz viele andere Leute, die ich bestimmt noch ergĂ€nzen werde. Und BĂŒcher, Autor:innen, YouTuber:innen, Podcasts und soooo viele Formate aus denen ich lernen konnte
Die gröĂte Lehrerin seit 7 1/2 Jahren und fĂŒr alles was da noch kommt ist meine Tochter. Das erzĂ€hle ich spĂ€ter mal. Die will nĂ€mlich jetzt, dass ich endlich aufstehe đ
Welcher Lehrer hat dich am meisten beeinflusst? Warum?
Seit wir vor Jahren in der Montessori-PĂ€dagogik gelandet sind, hat das Konzept vom Flow noch einmal eine ganz andere QualitĂ€t bekommen. Maria Montessori beschrieb das PhĂ€nomen gute 70 Jahre vor MihĂĄly CsĂkszentmihĂĄlyi als Polarisation der Aufmerksamkeit. Flow klingt aber doch eingĂ€ngiger đ
Ich erreiche solche ZustÀnde voller Konzentration, Herausforderung und gleichzeitig Leichtigkeit zum Beispiel beim: