Making it so – Die Memoiren von Patrick Stewart

Ach schön, das ist doch was für den Herbst. 

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Sir Patrick Stewart, mit 83 Jahren immer noch eine beeindruckende Persönlichkeit und einer der prägendsten Schauspieler für mich seit ich 14 oder 15 bin, hat seine Autobiographie „Making It So“ veröffentlicht. Ein Titel, der nicht nur auf Captain Picards berühmtes Kommando in „Star Trek“ anspielt, sondern auch auf Stewarts bewegte Lebensgeschichte.

Geboren und aufgewachsen in Yorkshire, in armen Verhältnissen, verließ Stewart die Schule mit 15 Jahren. Bevor er jedoch zum Hollywood-Superstar avancierte, durchlebte er eine komplexe Reise. Ein Produzent entdeckte ihn zufällig bei einer Shakespeare-Lesung an der UCLA. Trotz seiner 20-jährigen Erfahrung mit der Royal Shakespeare Company und im Alter von 46 Jahren, hatte Stewart nie eine herausragende Rolle auf der Bühne oder im Film gehabt.

Sein erstes „Star Trek“-Vorsprechen? Ein Desaster. Während der Wartezeit auf eine Antwort versuchte er sich sogar kurzzeitig als professioneller Squashspieler.

Sein Buch offenbart zwar seine inneren Kämpfe, insbesondere die Traumata seiner Kindheit, in der er miterleben musste, wie sein Vater seine Mutter schlug, und das Scheitern seiner ersten beiden Ehen. Doch gleichzeitig wird auch seine Bewunderung für andere Stars und sein sanfter Umgang mit jenen, mit denen er Konflikte hatte, deutlich.

Sein Zuhause ist gefüllt mit Kunst und liebevollen Erinnerungen an Freunde, einschließlich handgezeichneter Illustrationen von ihm und seinem Seelenverwandten Ian McKellen.

Das Interview zu MAKING IT SO bei WIRED macht klar, dass Stewart zutiefst zufrieden ist mit dem Weg, den sein Leben genommen hat. Aber auch, dass ihm bewusst ist, dass er nicht mehr viele Jahre vor sich hat. Er ist ein Mann, der eine harte Reise hinter sich hat, geprägt von Vergebung – sowohl sich selbst als auch seinem Vater gegenüber.

Stewarts Autobiographie scheint nicht nur eine Geschichte seiner Karriere zu sein, sondern auch eine Reise der inneren Heilung und Selbstakzeptanz. Es ist das Porträt eines Mannes, der trotz oder gerade wegen seiner Erfahrungen gelernt hat, mit Empathie und Großzügigkeit durchs Leben zu gehen.

Ein paar Highlights aus dem WIRED Interview mit Patrick Stewart

  1. Psychologische Entwicklung von Picard: Stewart betont, dass er und die Figur Jean-Luc Picard zu Beginn sehr unterschiedlich waren. Diese Trennung ist einer der Gründe, warum die erste Staffel von „The Next Generation“ nicht zu den besten gehört. Stewart brachte zu viele seiner Theatertechniken aus seiner vorherigen Bühnenkarriere in die Serie ein.
  2. Picards emotionale Komplexität und Stewarts Kindheit: Erst später in der Serie zeigte Picard emotionale Konflikte und unterdrückte Wut. Dieser Wandel fiel mit einer Zeit in Stewarts Leben zusammen, in der er mit einer Therapie begann. Er erzählt von einer schwierigen Kindheit mit einem Vater, der PTSD hatte. Teile von Picards strenger und einschüchternder Natur stammen von Stewarts Vater, während Momente von Wärme und Sensibilität von seiner Mutter beeinflusst sind.
  3. Stewarts Verbindung zur LGBTQ+ Gemeinschaft: Stewart wird von vielen Menschen – dem Interviewenden eingeschlossen – für homosexuell oder bi gehalten. Er selbst definiert seine eigene Sexualität zwar nicht, aber er beschreibt wie eng er mit homosexuellen Schauspieler:innen arbeitete und betont, wie sehr er ihre Gesellschaft schätzte. Er betont, wie beeindruckt er von ihrer Freundlichkeit, Großzügigkeit und ihrem Engagement für ihre Arbeit war.
  4. Vergleich zwischen Xavier und Picard: Auf die Frage nach den Unterschieden zwischen den Charakteren Charles Xavier (aus X-Men) und Jean-Luc Picard, erklärt Stewart, dass Xavier durch seine körperliche Behinderung mehr Empathie als Picard entwickelt hat. Er spricht auch darüber, wie die Scham über die häusliche Gewalt in seiner Kindheit seine Darstellung von Picard und Xavier beeinflusst hat.
  5. Stewarts persönliche Reflexion und seine Rolle in „The Inner Light“: Stewart teilt seine eigenen Kämpfe mit dem Selbstwertgefühl und wie er lernte, sich selbst zu mögen und zu vergeben. Seine Lieblingsfolge im Star Trek-Universum ist „The Inner Light“, in der Picard das Leben eines anderen Menschen über Jahrzehnte lebt. Ein persönlicher Grund für seine Zuneigung zu dieser Episode ist, dass sein echter Sohn Daniel in dieser Episode seinen Sohn spielt.

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